Wie wichtig ist Schlaf für unseren Körper?

 

Alle Menschen verbringen knapp ein Drittel ihres Lebens mit Schlafen. Das Bedürfnis nach Schlaf ist individuell verschieden und hängt von Faktoren, wie zum Beispiel dem Alter ab. Neugeborene kommen etwa auf 14 bis 17 Stunden Schlaf pro Tag, während Jugendliche mit acht bis zehn und Erwachsene mit sieben bis neun Stunden täglich auskommen. Wichtiger als die Dauer des Schlafes ist aber dessen Qualität. Denn um am nächsten Tag körperlich wieder leistungsfähig zu sein, reichen eigentlich vier bis sechs Stunden aus.

 

Was passiert eigentlich, wenn wir schlafen?

Ein Großteil der Vorgänge im Körper passen sich an den Wechsel von Tag und Nacht an und befähigen uns, abends müde zu werden und morgens aufzuwachen. Unser Schlaf an sich ist in verschiedene Phasen unterteilt:

  1. Einschlafphase: Die erste Phase, die wir beim Schlafen durchlaufen, ist die Einschlafphase. In ihr verbringen wir zehn Prozent der Nacht. Sie dauert zwischen 5 und 30 Minuten. Das eigentliche Einschlafen nehmen wir nicht wahr, da unser Gehirn das Bewusstsein ausschaltet.

  2. Leichtschlafphase: Anschließend gleiten wir in die Leichtschlafphase, in der die Augen ruhig und die Lider geschlossen sind. Wir befinden uns knapp die Hälfte der Schlafzeit in dieser Phase. Kommt es zu externen Störungen, wie Licht oder Geräuschen, kann das aufgrund des noch relativ leichten Schlafs für das Erreichen der weiteren Schlafphasen hinderlich sein.

  3. Tiefschlafphase: Der Körper fährt in dieser Phase auf eine Art Energiesparprogramm herunter. Das bedeutet: Die Augen sind ruhig, der Blutdruck sinkt, die Muskulatur ist entspannt und Atmung und Herzschlag verlangsamen sich. Für die Regeneration des Körpers ist die Tiefschlafphase, die knapp ein Fünftel der Schlafzeit ausmacht, am wichtigsten.

  4. Traumphase: Während der Traumphase träumen wir am intensivsten und häufigsten. Sie macht ebenfalls ein Fünftel der Schlafzeit aus und ist bei Experten als REM-Phase bekannt. REM steht für „rapid eye movements“ und heißt so, weil sich unsere Augen in dieser Phase schnell hin- und herbewegen. Zusätzlich zu den Augenbewegungen sind Gehirn, Herz und Lunge aktiv, die Muskulatur ist dagegen gelöst. In dieser Phase verarbeiten wir die Erlebnisse des Tages.

Anschließend wechseln wir wieder in die Leichtschlafphase, Tiefschlafphase und Traumphase. Diese Abfolge von Schlafphasen heißt Schlafzyklus. Pro Nacht durchlaufen wir mehrere Schlafzyklen.

 

Schlafstörungen: Wie entstehen sie, wie werden sie behandelt?

Da wir jede Nacht verschiedene Schlafzyklen mit einzelnen Schlafphasen durchlaufen, müssen wir das „Durchschlafen“ immer relativ betrachten. Das heißt, wer nachts ein paar Mal aufwacht und dann aber wieder einschläft, hat noch längst keine Schlafstörungen. Anzeichen für eine Schlafstörung können zum Beispiel sehr lange Einschlafphasen sein, nächtliches Aufwachen und lange wach bleiben.

Zusätzlich unterscheiden Mediziner noch in schlafbezogene Atmungsstörungen, die sich nachteilig auf den gesunden Schlaf auswirken können. Ein subjektives Empfinden von nicht erholsamem oder schlechtem Schlaf und eine lange Schlafdauer sind ebenfalls oftmals erste Anzeichen für Schlafprobleme.

Die Ursachen

Was einen Menschen wach hält, ist sehr unterschiedlich. Häufig sind es die aktuellen Lebensumstände: Stress, Sorgen und Lärm sind echte Schlafkiller. Das Gleiche gilt für Alkohol, Drogen oder Schichtarbeit. Oft sind es auch körperliche Beschwerden wie Hitzewallungen, Schmerzen und Harndrang, die den Schlaf stören. Unruhe in den Beinen oder Zähneknirschen sind ebenfalls ungute Anzeichen.

Übrigens: Von einer echten Schlafstörung sind ungefähr ein Fünftel der Menschen betroffen. Meistens handelt es sich um Frauen und ältere Menschen.

Die Diagnose

Bei der Diagnose einer Schlafstörung geht es darum, die Ursache für sie herauszufinden. Das passiert in sehr schweren Fällen in Schlaflaboren, wo die Patienten mit Messgeräten und Aufzeichnungen überwacht werden. Oft reichen aber bereits eine Selbstdiagnose oder der Besuch beim Hausarzt.

Die Behandlung

Schlaftabletten können oft helfen, aber leider nur kurzfristig. Verschreibungspflichtige Schlafmittel sollten Sie niemals über einen längeren Zeitraum einnehmen. Langfristig müssen die eigenen Gewohnheiten überprüft und möglichst geändert werden. Dazu zählt zum Beispiel, tagsüber nur kurze Powernaps zu halten, auf Alkohol und Koffein zu verzichten und abends nur leichte Kost zu sich zu nehmen.

Den Körper und Kopf können Sie aktiv mit Entspannungsübungen herunterfahren. Dazu zählen die progressive Muskelentspannung oder autogenes Training. Statt die letzte Stunde vor dem Einschlafen mit dem Smartphone oder Laptop zu verbringen, können Yoga oder kleine Spaziergänge helfen, schnell in die Entspannungsphase einzutreten.

 

Der Schlaf und das Lernen

Schlaf ist wichtig, um unser Gehirn zu verbessern, Informationen zu verarbeiten und somit zu lernen. Im Tiefschlaf werden viele Informationen in das Langzeitgedächtnis übertragen und dort abgespeichert. Dazu zählen vor allem emotionale Informationen und solche Infos, über die wir bereits Vorwissen haben, zum Beispiel Vokabeln.

Wir kennen das alle mit Sicherheit noch aus unserer Schulzeit: Wir haben vergessen Vokabeln zu lernen und am Vorabend einer Prüfung noch einmal versucht, uns die Wörter einzuprägen. Nachdem man zu müde war und längst noch nicht alle Vokabeln richtig verinnerlicht hatte, ging man doch ins Bett – nur um am nächsten Tag aufzuwachen und festzustellen, dass die Vokabeln alle saßen. Wir haben also über Nacht gelernt.

Eine interessante Anmerkung: Ein Forscher der Universität Lübeck hat herausgefunden, dass wir vor allem Informationen im Langzeitgedächtnis abspeichern, die uns wichtig für die Zukunft erscheinen.

 

Tipps für einen guten und gesunden Schlaf

Sie können bereits während des Tages viel dafür tun, ihren Schlaf zu verbessern. Erholsamer Schlaf braucht aber noch mehr Bedingungen:

  • Schalten Sie über Nacht alle elektrischen Geräte wie Handys und Fernseher aus, da deren elektromagnetische Wellen den Schlaf stören können.
  • Rückenfreundliche Matratzen und natürliche Materialien wie Baumwolle sorgen beim Schlaf für Entspannung und Wohlbefinden.
  • Das richtige Schlafklima ist bei 16 bis 18 Grad Celsius und einer Luftfeuchtigkeit von 50 Prozent.
  • Das Schlafzimmer muss ausreichend abgedunkelt sein, da Licht dem Körper sonst das erste Anzeichen für den Tag gibt.
  • Ein heißes Bad am Abend kann wahre Wunder wirken!
  • Vor dem Schlafengehen sollten große Mahlzeiten vermieden werden.

 

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