Warum haben wir unreine Haut?

 

Das häufigste Hautproblem in Industrieländern ist unreine Haut, die auch zu Akne führen kann. Das ist insofern wenig überraschend, als dass die Ursache jeden von uns einmal betrifft – Stichwort Hormonveränderung in der Pubertät. Bis zu 95 Prozent aller Jugendlichen sind bis zu einem gewissen Grad von Hautunreinheiten betroffen, davon 30 bis 40 Prozent so schwer, dass eine arzneiliche Therapie nötig ist.

Überraschender ist es, dass auch viele Erwachsene unter sogenannter Spätakne leiden – Tendenz leider steigend. Unreine Haut mit 30 oder noch in den 20ern ist keine Seltenheit mehr. Die Ursachen sind aber weniger schnell zu benennen, oft werden als Gründe hormonelle Umstellungen, Medikamente und andere Faktoren genannt.

 

Was ist unreine Haut?

Unreine Haut lässt sich schnell an ihrem glänzenden, leicht fettig wirkenden Schein erkennen. Offene und geschlossene Mitesser treten vor allem im Gesicht, am Hals, an den Schultern, der Brust und am Rücken auf. In mittleren bis schweren Fällen von Akne ist die Haut gerötet und es bilden sich entzündete Pickel und Pusteln.

Die Hauterscheinungen können sehr hartnäckig sein und den Betroffenen stark belasten. Selbst nach dem Abklingen der Symptome bleiben meist noch Hautflecken oder Pickelnarben bestehen.

 

Wie entstehen Unreinheiten wie Mitesser oder Akne?

Dafür kann es verschiedene Ursachen geben:

  1. Seborrhö: Der Fachausdruck für eine übermäßige Talgproduktion. Normalerweise sondern Talgdrüsen ein öliges Sekret ab, das Haut und Haare geschmeidig halten soll. Kommt es zu Veränderungen im Hormonhaushalt, kann sich unreine Haut durch eine verstärkte Talgproduktion entwickeln.

  2. Mikroentzündungen: Hormonelle Veränderungen und persönliche Veranlagungen schaffen ein entzündungsförderndes Mikroumfeld. Es sorgt für eine verstärkte Bildung von sogenannten Mikrokomedonen – nicht sichtbaren Vorstufen von Akne - die letztlich zu Hautunreinheiten führen.

  3. Mikrobielle Besiedlung: Im Normalfall harmlose, ständig auf der Hautoberfläche befindliche Bakterien, die den überaus komplizierten Namen „Propionibacterium acnes“ tragen, können sich durch eine übermäßige Produktion von Talg vermehren.

  4. Hyperkeratose: Der Fachbegriff für eine Verdickung der äußeren Hautschicht, der Hornschicht. Durch eine übermäßige Zellproduktion und eine nicht ausreichende Abschuppung verhornter und abgestorbener Zellen werden die Ausgänge der Talgdrüsen blockiert und stören den Abfluss des Talgs.

Die Bildung von unreiner Haut lässt sich dementsprechend wie folgt zusammenfassen:

  • Persönliche Veranlagungen in Kombination mit einem veränderten Hormonhaushalt führen zu nicht sichtbaren Mikroentzündungen der Haut, die die Talgdrüsen beeinflussen.

  • Diese bilden daraufhin mehr Talg als notwendig. Zusätzlich kommt es zu einer ungenügenden Abtragung von zu viel gebildeten Hautzellen. Es entsteht ein idealer Nährboden für Bakterienwachstum.

 

Die Empfindlichkeit auf Hormone ist auch der Grund, warum Erwachsene von Spätakne betroffen sein können – das gilt beispielsweise für Frauen während einer hormonellen Umstellung und für Männer aus der Bodybuilding-Szene.

Was aber auch stimmt, ist, dass sich um unsere Haut viele Mythen ranken, von denen die wenigsten der Wahrheit entsprechen. Es handelt sich bei unreiner Haut zum Beispiel um keine Infektionskrankheit, es ist auch nicht das Resultat mangelnder Hygiene oder der Ausdruck einer Allergie.

 

Unreine Haut: Was hilft – und was nicht?

Selbst wenn Fotofilter und Hochglanzbilder auf Social Media etwas anders suggerieren, die meisten Menschen haben in irgendeiner Form Probleme mit ihrer Haut. Wegen weniger Mitesser oder Pusteln müssen Sie aber noch nicht direkt zum Arzt marschieren. Oft reicht es aus, die eigenen Essgewohnheiten umzustellen oder die unreine Haut mit passenden Produkten zu behandeln. Welche die richtigen sind, hängt vom eigenen Hauttyp ab:

  1. Normale Haut: Normale Haut hat weder zu viel noch zu wenig Fett und Feuchtigkeit und ist deswegen sehr pflegeleicht. Hautunreinheiten sind kaum ein Problem, können aber durch falsche Pflege oder klimatisierte Raumluft entstehen. In solchen Fällen kann eine Reinigungsmilch, gefolgt von einem Gesichtswasser, helfen.

  2. Fettige Haut: Fettige Haut ist großporig, glänzt und neigt zu Unreinheiten und Akne. Sie ist teilweise erblich bedingt, in anderen Fällen entsteht sie durch die Hormonumstellung oder durch Medikamente. Fette Haut ist recht unempfindlich, deswegen können meistens Waschgel, alkoholhaltiges Gesichtswasser oder austrocknende Pflegeprodukte verwendet werden.

  3. Trockene Haut: Trockene Haut hat eine eingeschränkte Schutzfunktion und sollte deswegen sanft gepflegt werden. Das Problem sind weniger Unreinheiten als vielmehr Irritationen, Fältchen und Entzündungen. Es dürfen nur milde Reinigungsprodukte verwendet werden.

  4. Mischhaut: Bei Mischhaut ist die sogenannte T-Zone (Stirn, Nase, Kinn) fettig, der Rest trocken. Es muss deswegen eine passende Pflege für beide Hauttypen her.

 

Unreine Haut – das hilft nicht

Zahnpasta ist angeblich ein Hausmittel, das gegen Pickel helfen und sie austrocknen soll – das ist aber wissenschaftlich widerlegt. Manche Zahnpasten enthalten Zink, das anti-entzündlich wirkt. Der ebenfalls enthaltene Inhaltsstoff Fluor kurbelt dagegen Entzündungen eher noch an. Zahnpasta entzieht der Haut zudem zu viel Fett, wodurch sich rötliche und entzündete Hautstellen bilden. Zahnpaste verschlimmert die Effekte und Symptome deswegen eher noch, als dass sie hilft.

Zinksalbe hat eine antiseptische Wirkung und wirkt gegen Entzündungen. Akne bekommen Sie alleine durch Zink aber nicht weg. Das gleiche gilt für Teebaumöl, das aber auch heftige allergische Reaktionen auslösen kann, wenn Sie es hochkonzentriert und unverdünnt auf die Haut aufbringen.

Generell ist bei vielen frei erhältlichen Anti-Pickel-Produkten nicht klar, dass sie wie erhofft wirken. Der Bayerische Rundfunk hat beispielsweise im Jahr 2016 in einem dermatologisch begleiteten Praxistest nach zwei Wochen bei keinem der geprüften Produkte eine nachhaltige Verbesserung des Hautbildes feststellen.

 

Wann sollte ich mit unreiner Haut zum Arzt?

Jeder Mensch hat hin und wieder mal unreine Haut. Sie müssen also nicht bei jedem Pickel sofort zum Arzt stürmen. Wer aber sehr unter unreiner Haut leidet, physisch oder psychisch, sollte in jedem Fall einen Doktor aufsuchen. Ohne eine ausreichende Behandlung können sonst großflächige Entzündungen und große Narben entstehen.

Hinweis: Schöne Haut hat nicht nur mit der Pflege von außen zu tun. Viel Wasser trinken, gesunde Ernährung und regelmäßige Bewegung sind nicht nur wichtig für eine schöne Haut, sondern auch für den restlichen Körper.

 

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